Die Frauenwiderstandcamps im Hunsrück und das FrauenLesbenRadio Funk‘n Flug
feministische Widerstandsstrategien und Gegenöffentlichkeiten in den 1980er und 1990er Jahren
Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 4. Oktober 2020 um 11 Uhr
im Foyer des Bochumer Zentrums für Stadtgeschichte
Wittener Str. 47, 44789 Bochum
Eine Ausstellung des Frauenarchivs ausZeiten und der Frauenbibliothek LIESELLE
Von 1983 bis 1993 fuhren jeden Sommer Frauen aus ganz Deutschland – auch aus Bochum! – in den Hunsrück. Im Dorf Reckershausen nahmen sie an mehrwöchigen Frauenwiderstandscamps teil.
Die Frauen protestierten gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen, gegen Militarisierung und (kalten) Krieg und benannten diese als Ausdruck patriarchaler Gewalt. In insgesamt 11 Camps diskutierten sie ein Jahrzehnt lang unterschiedlichste Themen aus feministischer Sicht und schufen mit kompromisslosen Aktionen Aufmerksamkeit für ihre politischen Anliegen.
Mit dem Anspruch, eine feministische Gegenöffentlichkeit zu schaffen, haben sich Anfang der 90er Jahre Frauen und Lesben aus einer Gruppe gegen Sexismus und Rassismus zusammengefunden, um den Mainstream-Medien etwas entgegenzusetzen und die Medienlandschaft aktiv mitzugestalten. Das FrauenLesbenRadio Funk‘n Flug sendete zwischen 1994 und 1998 im Rahmen des Bürgerfunks im Lokalradio in Bochum regelmäßig jeden ersten Montag im Monat. Die Themen spiegeln das Diskussions- und Aktivitätsspektrum der 1990er Jahre wider: Frauen und Flucht, AIDS, Rassismus, Antisemitismus und NS-Aufarbeitung.
Die Ausstellung zeigt Plakate, die die Anliegen der Frauenwiderstandscamps und das Lebensgefühl der widerständigen Frauen und Lesben ausdrücken. Sie geben Einblick in deren vielfältige Diskussionen, ihre Kreativität und ihr Selbstverständnis.
Plakate und Objekte des FrauenLesbenRadios Funk’n Flug vermitteln einen Eindruck von der feministischen Radioarbeit vor der Verbreitung des Internets. Hörbeiträge und eine künstlerische Auseinandersetzung sind ab Dezember direkt einhörbar unter www.meta-katalog.eu und
www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de.
Die Ausstellung ist Teil eines Projekts im Rahmen des Digitalen Deutschen Frauenarchivs.
Gäste zur Ausstellungseröffnung
Dr. Birgit Kiupel, Digitales Deutsches Frauenarchiv
Astrid Rund, Bochumer Aktivistin bei den Frauenwiderstandscamps im Hunsrück
Rita Kronauer, Frauenarchiv ausZeiten
Moderation: Linda Unger, Frauenarchiv ausZeiten
Die Begrüßung erfolgt durch den Gastgeber Dr. Kai Rawe, Leiter des Stadtarchivs.
Aufgrund der COVID-19 Schutzmaßnahmen ist die TeilnehmerInnenzahl der Eröffnung am 4.10.2020 auf ein Publikum von 40 Personen begrenzt. Bitte melden Sie sich bis Mittwoch, den 30. September 2020
verbindlich an unter info@auszeiten-frauenarchiv.de – Sie erhalten eine Bestätigung.
Die Ausstellung ist Im Foyer des Bochumer Zentrums für Stadtgeschichte bis Sonntag, 10. Januar 2021 zu sehen.
Öffnungszeiten: Di-Do 10:00-18:00 Uhr, Sa/So und an Feiertagen 11:00-17:00 Uhr
Führungen durch die Ausstellung:
Donnerstag, 22. Oktober 2020, Donnerstag, 5. November 2020, Donnerstag, 3. Dezember 2020, jeweils 17 Uhr
Begrenzte Personenzahl, Anmeldung unter info@auszeiten-frauenarchiv.de – Sie erhalten eine Bestätigung.