Maria Mies ist am 15. Mai 2023 im Alter von 92 Jahren in Köln gestorben.
Maria Mies (1931 -2023) prägte die autonome Frauenbewegung in Deutschland und weltweit wie nur wenige Frauen ihrer Generation. Sie war selbstverständlicher Teil der Bewegung, mischte mit und spielte mit ihren wegweisenden feministischen Analysen eine besondere Rolle.
Die Texte aus „Frauen, die letzte Kolonie“, 1983 herausgegeben von ihr, von Claudia v. Werlhof und Veronika Bennholdt-Thomsen wurden in unseren Bochumer Frauengruppen in den 1980er Jahren intensiv diskutiert. Ihre kritschen Analysen des kapitalistischen und imperialistischen Patriarchats wirken nach, und sie führen auch bei heutigen Leserinnen zu Erkenntnissen über die Verflechtungen von Machtverhältnissen und Möglichkeiten vom Widerstand der Frauen.
Maria hat gemeinsam mit uns Bochumerinnen und Frauen aus vielen anderen Städten den 2. Kongress „Frauen gegen Gen- und Reproduktionstechnologien“ 1988 in Frankfurt/M organisatorisch und inhaltlich vorbereitet. Wir haben viel diskutiert und uns produktiv gestritten.
Wir trauern um eine Frau, die so weit und so tief geblickt hat und die immer parteilich war – für die Armen, die Machtlosen und Unterdrückten, für die Frauen.
Dem Kölner Frauengeschichtsverein hat sie zu Lebzeiten ihren Vorlass übergeben, der nun zum Nachlass geworden ist. Hier findet ihr einen ersten Nachruf: https://www.facebook.com/kolner.frauengeschichtsverein/
Ein ausführliches Porträt findet ihr beim Frauengeschichtsverein : https://www.frauengeschichtsverein.de/start-und-news/frau-des-monats-2021/februar-2021/
Auf Youtube liest Maria Mies u.a. aus ihrer Autobiografie über das ‚Politische Nachtgebet‘.